Reizdarmsyndrom / RDS

Reizdarm – Was ist das?
Das Reizdarmsyndrom wird in der Medizin als Gruppe funktioneller Darmerkrankungen (d.h. das Fehlen jeglicher organischer Ursachen) gesehen. Mittlerweile haben etwa 20 % der Bevölkerung einen gereizten Darm und leiden an den daraus resultierenden chronischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Stuhlunregelmäßigkeiten und Blähungen. Organisch lassen sich i.d.R. keine Befunde feststellen. Fest steht, dass die Betroffenen sehr unter den Beschwerden leiden. Frauen entwickeln diese Problematik zwei- bis dreimal häufiger als Männer.

Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft spielen verschiedene Faktoren bei der Entstehung des Reizdarmsyndroms eine Rolle. Dazu zählen unter anderem:

  • eine gesteigerte Nervenaktivität des darmeigenen Nervensystems (enterales Nervensystem)
  • Darminfektionen, einhergehend mit einer gestörten Darmflora (z.B. durch Antibiotika-Einnahme)
  • Störung der Darmbeweglichkeit (z.B. durch Bewegungsmangel)
  • einseitige und fettreiche Ernährung, Fehlernährung
  • Dysbalance der Darmflora (Ungleichgewicht von Bifidobakterien, Laktobazillen).
  • Stress und oder sonstige psychische Belastungssituationen („etwas schlägt mir auf den Magen“)

Letztendlich ist es immer eine gestörte Darmflora, mit einhergehenden entzündlichen Schleimhäuten, die unsere Darmgesundheit und somit unser Wohlbefinden stark beeinträchtigen.

Essenziell für eine intakte Darmflora ist die ausreichende Anzahl sogenannter „guter“ Darmbakterien (z.B. Bifidobakterien, Laktobazillen).
Woran erkenne ich, dass ich einen Reizdarm habe?

Viele Patienten haben unspezifische Beschwerden, die oft schulmedizinisch nicht eingeordnet werden können. Es können ein oder sogar mehrere Beschwerden gemeinsam auftreten wie:

  • Schmerzen, Krämpfe oder Unwohlsein im Bauchraum
  • veränderter Stuhl (Dünndarmfehlbesiedelung/SIBO)
  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit des Darmes gegenüber mechanischen Reizen
  • wechselnder Stuhl – Durchfall, Verstopfung, Blähungen
  • Beckenschmerzen, Rückenschmerzen
  • chronische Schmerzen, geistige und körperliche Erschöpfung
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten